Es ist geschafft, gestern Abend war es endlich soweit. Die Omi hat Florina ins Bett gebracht. Die meisten Großeltern und Eltern wissen, was das für eine große Sache ist! Doch lieber schön der Reihe nach. Unseren ersten diesbezüglichen Versuch haben wir schon vor ein paar Monaten gemacht. Der ging voll daneben. War sie vorher noch quietschfidel, brüllte sie jedes Mal, wenn wir uns dem Schlafzimmer näherten. Denn so ein Kleinkind hat ja auch schon seine Rituale. Und die braucht es auch. Nach ein paar Wochen probierten wir es erst mal mit dem Mittagsschlaf. Funktionierte einwandfrei. Das macht Mut, dachten Michi, Valerie und ich. Wenn Michi demnächst wieder zu arbeiten beginnt und Valerie selten, aber doch, Abendtermine hat, dann wäre das schon eine Entlastung. Ganz zu schweigen davon, wie gut es Eltern tut, auch mal wieder Zeit zu zweit zu haben. Bei allem Elternglück ist das auch wichtig, finde ich, und gibt wieder Kraft für den Alltag.

Gestern haben wir also nochmal Anlauf genommen. Schon nachmittags war ich dort, damit mich die Enkelprinzessin in den Tag integrieren kann. Wir waren zu zweit im Park (Flugzeuge, Vögel und Schaukeln sind im Moment ihre absoluten Favoriten, da kreischt sie fast schon vor Begeisterung:-)) Dann gab es zu Hause das Abendessen, noch ein bisschen spielen und Omas Handtasche ausräumen. Dann begann sie heftig, ihre schönen Augen zu reiben, der Daumen schwuppte in den Mund, Zeit für die Gute Nacht Windel und das Pyjama. Ich trage sie ein bisserl herum, gehe dann mit ihr ins Schlafzimmer, überhaupt kein Problem, nehm‘ das von ihr gewählte Buch und lese vor. Nach zwei Seiten ist es genug, sie blättert noch ein bisserl, macht es zu, winkte dem Buch zum Abschied, steckte sich den Daumen in den Mund und legt sich hin. Ich frohlocke. Zu früh. Denn nach 30 Sekunden setzt sie sich auf, beginnt im Bett herum zu spielen, die Polster in ihr Gitterbett zu werfen, was auch immer. Dann deutet sie auf die Türe, alles klar, wir gehen nochmal ins Wohnzimmer. Dort sitzt inzwischen schon mein Mann. ich wärme ihm was zu essen, mache mir ein Käsebrot – Florina ist begeistert und will die Hälfte haben. Und dann noch ein halbes Brot. Zuerst den Käse runter essen, dann den Rest, wenn es gut geht. Dann will sie spielen. Auch ok, selbst wenn es jetzt schon 20.15 ist und sie eigentlich im Bett sein sollte. 15 Minuten später – die große Müdigkeit, nun schon mit ein bisschen hysterischem Gekicher. Wir rufen die Mama an. Die war cool und sagte: „Erst wenn ihr das Gefühl habt, es geht wirklich nicht, ruft mich nochmal an. Wenn sie gut drauf ist, ist es egal, wenn sie mal später ins Bett geht.“ Puh, sehr entlastend für mich. Aber nach 5 Minuten kippt die Stimmung, Florina beginnt zu weinen und ich merke, jetzt ist sie drüber. Ich nehme sie hoch, trage sie herum, auf einmal deutet sie Richtung Schlafzimmer, obwohl sie weint. Ok, jetzt packen wir es vielleicht doch – hoffe ich. Im Bett angekommen weint sie noch eine Minute, dann gelingt es mir, sie mit meinem Gürtel zu faszinieren. Ich singe ganz leise für sie, sie legt sich hin, 2 Minuten später schläft sie. Nach ein paar Minuten lege ich sie in ihr Bett, sie schläft tief und fest weiter. Ich könnte hüpfen und singen vor Freude! Aber natürlich schleiche ich ganz, ganz leise aus dem Zimmer und juble erst bei meinem Mann im Wohnzimmer.

 

3 Kommentare

    • Hallo Mercur,

      ja, genau, das sehe ich auch so, danke für diesen Input! Wichtig ist halt, dass Rituale, wenn sie einmal eingeführt sind, für die Kinder verlässlich sind. Die Geschichte „Gute Nacht, kleiner Bär“ musste ich Phillip gefühlte 500 Mal vorlesen;-)

  1. Gratulation! Das ist wahrlich ein Meilenstein und auch sehr angenehm für die Eltern, wenn sie wissen, dass das zu-Bett-gehen mit der Omi klappt. Kenne ich aus eigener Erfahrung 🙂

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